LogiMAT im März und transport logistic Anfang Juni 2025 markieren die Highlights des Logistik-Messejahres. Diese Veranstaltungen sind essenziell nicht nur für Aussteller, sondern auch für Journalisten, die darüber berichten. Was bei der PR-Arbeit im Umfeld von Messen zählt, erfahrt ihr hier.
Journalisten aus aller Welt akkreditieren sich für diese bedeutenden Logistikmessen. Angesichts der Zahl der Aussteller berichten jedoch nur wenige darüber. Das stellt eine Herausforderung für die PR-Arbeit auf Messen dar. Mit einer Umfrage unter 114 Medienvertretern gebe ich euch Einblicke, worauf es ankommt.
‒ Wie verändert sich das redaktionelle Umfeld?
‒ Welche Rolle spielt künstliche Intelligenz für Journalisten?
‒ Wie berichten Redaktionen über Messen?
Einfaches Rechenbeispiel
50 relevante Pressekontakte x 2 Messetage x ca. 5 Termine pro Tag = 500 potenzielle Termine. Diese Rechnung kommt meiner Erfahrung nach der Wirklichkeit sehr nahe. Mit rund 1.600 Ausstellern auf der LogiMAT in Stuttgart und über 2.300 Ausstellern auf der transport logistic in München ergibt sich ein harter Konkurrenzkampf um die Gespräche mit Journalisten. Viele von ihnen sind immer weniger Tage vor Ort. Pi-mal-Daumen gerechnet kämpfen die Aussteller um einen der maximal zwanzig Plätze pro Terminkalender.
Mehr Arbeit bei weniger Personal
Am Jahresende beobachte ich die Printauflagen, die teils um bis zu 50 Prozent einbrechen. Diesen Trend bestätigt meine Studie. Das Volumen im Online-Bereich steigt. Nebenher müssen Journalisten auch Social Media oder Podcasts bedienen. Dies alles passiert bei schrumpfendem Personalbestand, was meine Datenbank zeigt. Die Herausforderung heißt: crossmedial arbeiten und dabei die Qualität halten.
Fragen rund um Messen, KI und Trends
Als PR-Fachfrau erstelle ich viele Pressetexte im Auftrag meiner Kunden. Da ich nie in einer Redaktion arbeitete, frage ich seit 2008 regelmäßig Journalisten, was sie benötigen und wie sich ihre Arbeitsumgebung verändert. In diesem Jahr legte ich den Fokus auf Pressearbeit bei Messen und die Einflüsse künstlicher Intelligenz. Im Oktober 2024 kontaktierte ich 1.000 Journalisten aus meiner Datenbank und 114 nahmen teil.
Der Run auf Journalisten beginnt jetzt
Zu Jahresbeginn versenden Aussteller ihre Pressemeldungen und Presseeinladungen an Journalisten. Einige Wochen später passiert dasselbe mit jenen, die auf der transport logistic ausstellen. Alle hoffen auf Pressekontakte. Einen Termin zu bekommen ist jedoch hart. Die Studie zeigt:
Jeder zweite Journalist
‒ hat weniger Zeit für Messen,
‒ plant bis zu fünf Termine pro Tag
‒ und ist zwei Wochen vor Messebeginn ausgebucht.
Pressetermine mit individuellen Ausstellern finden 93 Prozent der befragten Journalisten attraktiv. Weniger gefragt sind Pressekonferenzen (63 %), Pressetermine mit mehreren Firmen (50 %) oder Presserundgänge (46 %).
Mehr Beziehungspflege als Bericht
Unternehmen auf Messen haben etwas zu sagen. Ich empfehle Pressemitteilungen mit maximal 3.000 Zeichen und Bild, die sich gut für die Vorberichterstattung eignen. Bei der Einladung zu Pressegesprächen rate ich meinen Kunden, mit direkten Berichterstattungen zu warten. Wünsche der Journalisten weichen oft ab. Ihre Antworten zeigten: 40 Prozent der Befragten suchen neue Ideen für Redaktionsprojekte, 36 Prozent pflegen Kontakte. Nur jeder vierte Journalist recherchiert auf Messen für anstehende Berichterstattungen.
Starker Rückgang der Kontakte
Die Umfrage hilft mir, Journalisten besser zu verstehen und meine Datenbank zu aktualisieren. Derzeit umfasst sie 1.137 Datensätze, darunter viele langjährig auf Messen akkreditierte Journalisten. Vertreter aller Mediensparten, vom Lokaljournalisten bis zum Chefredakteur sowie Redakteure von Presseagenturen, Wirtschafts- und Fachzeitschriften, Blogger und Influencer sind vertreten. Leider entdeckte ich Medien, die ihren Betrieb eingestellt haben, oder unbesetzte Stellen nach Jobwechseln oder Renteneintritt.
Ergebnisbericht erscheint im Januar
Innerhalb der LogPR-Agenturnetzwerks habe ich die Ergebnisse im November mit meinen acht Kollegen erörtert. Die Trends waren wenig überraschend. Mit großem Interesse haben wir über 40 Statements von Journalisten zu KI-basierten Texten analysiert. Als erfahrene Berater gaben sie mir in einem Freewriting ihre Gedanken dazu mit. Ich werde diese Kommentare in die Ergebnisse aufnehmen. Der Berichtsband zur Studie wird Anfang nächsten Jahres erscheinen.
Interessierte können sich per Mail für einen Berichtsband vormerken lassen: Kontakt